Haptik
Haptik- die erfühlbaren Eigenschaften des Leders Allgemein versteht man unter der Haptik die Lehre des Tastsinnes, also im speziellen alle erfühlbaren Eigenschaften, die Materialbeschaffenheit, die Oberflächenstruktur und die Festigkeit des Materials. Die Haptik des Leders wird auch als Griff bezeichnet. Dieser Griff des Leders ist oftmals auch ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Bewertung der Qualität des Leders. Gerade wenn es um Leder geht, spielt die Haptik eine sehr wichtige Rolle. Leder wird heutzutage besonders als Bezug- und Bekleidungsmaterial verwendet, es steht also oft in Berührung mit der menschlichen Haut und wird deshalb besonders durch Produzenten und Designer mit Hilfe diverser Verfahren geprüft. Die Haptik des Leders bestimmen mehrere Kriterien. Zum einen spielt die Herkunft, also die Tierart, eine wichtige Rolle, ebenso wie die Gerbart und die weitere Verarbeitung. Man unterscheidet zunächst einmal zwischen Anilin-, Rau- und gedecktem Glattleder. Anilinleder weist einen weichen Griff auf, Rauleder sind im Allgemeinen samtiger wohingegen Glattleder ein eher kühles und hartes Gefühl vermitteln. Jede Lederart verspricht unterschiedliche Eigenschaften und eignet sich deshalb auch speziell für unterschiedliche Verwendungszwecke.
Weichheit des Leders Da sich Leder aus unzähligen Faserverbindungen zusammensetzt, kann man auch die Weichheit beeinflussen. Je lockerer diese Fasern sind, desto weicher ist das Material. Dem Gerber stehen unterschiedliche Methoden zur Bearbeitung der Haptik des Leders zur Verfügung. Er kann das Leder einfetten und es so weicher machen, genauso wie er bestimmte Gerbstoffe verwenden kann, die den gleichen Effekt haben. Wird ein Leder geprägt und gebügelt, so fühlt es sich fester an, als wenn man es besonders lange walken und rückfetten würde. Um das Leder jedoch fester zu machen, bedarf es vor dem Pressen oder Bügeln einer Grundfeuchtigkeit, so verkleben die Fasern stärker und werden fester. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der Einfluss auf die Weichheit des Leders hat, ist die Tierart. Unterschiedliche Tiere weisen eine unterschiedliche Dichte der Hautfasern auf. Bei Krokodilen zum Beispiel sind die Fasern um einiges fester als die der Haut eines Lammes. Auch bezüglich der Körperpartie unterscheidet sich die Lederstruktur. Am Hals- und Bauchbereich ist das Leder lockerer und deshalb auch weicher als im Rücken und Flankenbereich.