Ziegenleder


Ziegenleder - Eigenschaften und Verwendung Ziegen gibt es in vielen Regionen dieser Welt. Im Gegensatz zu Schafsleder hat das Leder, welches von der Ziege gewonnen wird, keine Fetteinlagerungen. Dadurch sind Ziegenleder widerstandsfähiger und doch geschmeidig und fein. Ziegenleder ist aus diesem Grund auch wertvoller. Ähnlich wie Lammleder sind Ziegenleder leichter als zahlreiche andere Leder. Lammleder wird auch oft mit Ziegenleder verwechselt, weil sich die beiden Tierarten, je nach Rasse und Züchtung in ihrem Porenbild stark ähneln können. Das Leder wird meist kombinationsgegerbt. Ziegenleder werden bei der Herstellung von Kleidung, insbesondere bei Handschuhen sowie bei Bucheinbänden, Schuhen und Taschen verwendet.


Eigenschaften und Vorteile von Ziegenleder Eine wichtige Eigenschaft von Ziegenleder ist seine hervorragende Haltbarkeit, die auf der festen Verbindung zwischen den einzelnen Hautschichten beruht. Es ist robust und widerstandsfähig, gleichzeitig aber geschmeidig, biegsam und wasserabweisend, weist eine angenehme, handwarme Haptik auf und ist zudem sehr leicht. Dadurch ist es für viele Einsatzzwecke ideal. Auffällig sind das charakteristische Narbenbild und eine sich deutlich abzeichnende Rückenlinie. Im Halsbereich ist der sogenannte Grotzen sehr gut erkennbar. Ein besonderer Vorteil von Ziegenleder ist, dass es sich sehr gut verarbeiten lässt. Man kann es wunderbar von Hand ziehen und dehnen, ohne das es seine feste Struktur verliert. Es lässt sich hervorragend vernähen und muss aufgrund seiner natürlichen Festigkeit nicht extra verstärkt oder unterlegt werden. Deshalb wird es besonders für verschiedene Produkte im Luxusbereich eingesetzt. Schon früher war Ziegenleder das bevorzugte Material für hochwertige Handschuhe und auch heute ist es ein beliebtes Material für besonders weiche Handschuhe, Feinlederwaren, Accessoires, luxuriöse Schuhe und Bekleidung sowie besonders wertvolle Bucheinbände. Als Möbelbezug oder Material für Koffer ist Ziegenleder hingegen nicht besonders gut geeignet, weil die Felle der Tiere relativ klein sind.


Wichtiges zu Schutz, Pflege und Lagerung von Ziegenleder Ohne Zurichtung mit einer undurchlässigen, deckenden Schicht ist Ziegenleder porös sowie wasser- und luftdurchlässig und daher anfällig gegen Fett und Schmutz. Es ist deshalb ratsam, Glattleder mit speziellen Ölen, Wachsen oder Fetten zu behandeln. Dabei sollte man jedoch darauf achten, das Material nicht zu überfetten, da dies auf lange Sicht seltsamerweise zur Austrocknung und zu austretendem Fett führen kann, das ein unschönes, schmieriges Erscheinungsbild zur Folge hat. Sollte es einmal zur Fleckenbildung auf dem wertvollen Leder kommen, sollte man versuchen, diese mit handwarmem Wasser vorsichtig auszureiben. Lösungsmittel sind absolut tabu! Ist das Leder verknittert, kann man es bei niedriger Hitze mit einem dazwischen gelegten Baumwolltuch vorsichtig wieder glattbügeln. Wichtig ist zudem die richtige Lagerung des Ziegenleders. Es sollte in gut belüfteten, nicht zu trockenen Räumen aufbewahrt werden, die idealerweise eine Temperatur zwischen 5-15 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50-70 % aufweisen. Außerdem sollte man direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, denn diese kann zu unschönen Farbveränderungen und Austrocknung des Leders führen.